Vertrieben und verfolgt – Ausstellung P-Seminar G

P-Seminar Ausstellung „Flucht und Vertreibung“

1 FlyerFluchtVertreibung

Zum Thema „Flucht und Vertreibung – Flüchtlingsschicksale am Ende des Zweiten Weltkriegs“ findet vom Samstag bis Freitag, 17. bis 23. Dezember, eine Ausstellung im Memminger Parishaus statt. Veranstalter sind Schüler des Geschichtsseminars am Buxheimer Gymnasium Marianum. Sie haben hierzu Material gesammelt und Interviews mit Zeitzeugen geführt. Die Ausstellung ist täglich von 15 bis 19 Uhr geöffnet.

Flucht und Vertreibung vor der Potsdamer Konferenz

 

Die Flucht

FluchtVertreibung

Schon vor der Einwilligung der Kapitulation des deutschen Reiches am 7. Mai 1945 flüchtete ein Großteil der deutschen Zivilbevölkerung aus den Reichsgebieten im Osten in den Westen um der heranrückenden russischen Front zu entgehen. Fast 5 Millionen Flüchtlinge kamen im deutschen Reich an. Einige Hunderttausend wurden von der Roten Armee eingeholt und wieder zurück in ihre Heimat geschickt, wobei sie der Gewalt und dem Hass der fremden Truppen schutzlos ausgeliefert waren. Ab Mitte Oktober 1944 flohen Millionen Deutsche bei Schnee und eisiger Kälte unkontrolliert und im letzten Moment. Die Zugverbindungen waren still gelegt, somit blieb den Menschen nichts anderes übrig, als zu Fuß, mit Handwägen oder Pferdefuhrwerken zu fliehen. Auf ihrer Flucht gab es keine medizinische Versorgung, keine Lebensmittel und nur wenig Trinkwasser. Diesen Umständen sowie der Kälte und der unpassenden Kleidung fielen sehr viele Säuglinge, Kleinkinder, alte und kranke Menschen zum Opfer. Von den Strapazen der Flucht geschwächt, können sie nur wenige Kilometer des Weges an einem Tag zurücklegen, wohingegen die russische Front täglich 50 bis 70 Kilometer an sie heranrückte. Die Rote Armee holte viele Flüchtlinge ein, was viele Misshandlungen, Vergewaltigungen und Ermordung zur Folge hatte. Viele der Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Gebieten Ostpreußen, Pommern und Schlesien flüchteten über das Frische Haff, was jedoch fatal war, da die Menschen in Scharen ertranken und erfroren. Zwei bis drei Millionen konnten über Flüchtlingsschiffe fliehen, wobei auch dort immer die Gefahr einer feindlichen Bombardierung bestand.

Foto: oh

Die Vertreibung

Ab dem Winter 1943/44 begannen willkürliche Vertreibungen der deutschen Bevölkerung in ehemals deutschen Gebieten. Diese waren ungeregelt und von örtlichen Machthabern spontan initiiert. Die Betroffenen wurden meist Opfer von blinder Rache und Vergeltung. Sie hatten nur wenige Minuten um in Panik ihre Sachen zu packen. Der gesamte zurückgebliebene Besitz wurde konfisziert. Betroffene Gebiete waren das südliche, nördliche und westliche Randgebiet der böhmischen Länder, Ungarn, Rumänien, Kroatien, Serbien, Slowenien und das Baltikum. 1944 verteidigte Winston Churchill, der Verteidigungsminister Englands, die Vertreibung der Deutschen aus früheren deutschen Besatzungszonen als ethnische Säuberung und die ordnungsgemäße Überführung deutscher Bevölkerungsteile in das deutsche Reich als einzige Lösung des Nationalitätenproblems. Insgesamt wurden 8 Millionen Menschen umgesiedelt.

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