Abitur 2012 im Spiegel der Presse
Bessere Notenschnitte durch G 8 – Abitur Schulleiter: Vom neuen Bewertungssystem profitieren aber eher die guten Schüler
Jeder vierte Marianums-Abiturient hat heuer eine Eins vor dem Komma
Die Prüfungen sind abgeschlossen. Nun steht endgültig fest, wer das Abitur geschafft hat. In der Memminger Zeitung fasst am 26.6.2012 MANFRED JÖRG das Ergebnis für die Gymnasien im Raum Memmingen zusammen:
Wer hat bestanden? Wer ist durchgefallen? Die Leiter der Gymnasien in Memmingen und im Unterallgäu haben jetzt die aktuellen Zahlen zum Abiturjahrgang 2012 vorgelegt.
„Wir sind sehr stolz auf unseren aktuellen Abiturienten-Jahrgang“, betont Michael Heinrich, Leiter des Buxheimer Marianums. Von insgesamt 62 jungen Frauen und Männern, die zur Abiturprüfung angetreten seien, hätten lediglich zwei nicht bestanden. „Die Aufgaben waren zwar anspruchsvoll, aber nicht unlösbar“, sagt Heinrich, der vor allem mit dem Gesamtergebnis in Mathematik zufrieden ist: „Hier haben alle gut abgeschlossen, da gab’s nichts zu meckern.“
Nicht ganz so begeistert ist der Leiter des Vöhlin-Gymnasiums in Memmingen: „Wir liegen in diesem Schuljahr im bayernweiten Trend“, berichtet Burkhard Arnold. Das heißt: Von den 55 Vöhlin-Abiturienten sind heuer fünf durchgefallen, sie konnten sich auch in den mündlichen Prüfungen nicht retten. „Aber sie können ja wiederholen und es im nächsten Jahr erneut probieren“, tröstet Arnold.
Das Gleiche gilt für acht von insgesamt 136 jungen Männern und Frauen, die im Bernhard-Strigel-Gymnasium (BSG) in Memmingen nach den mündlichen Nachprüfungen definitiv durchgefallen sind. Im vergangenen Jahr bestanden laut Direktor Arnold noch alle Vöhlin-Abiturienten die Prüfungen. Für die rund zehnprozentige Durchfallerquote in diesem Schuljahr macht der Vöhlin-Chef strukturelle Gründe verantwortlich: „Die G 8-Abiturienten müssen ihre Prüfungen jetzt verbindlich in Deutsch, Mathematik und in einer Fremdsprache ablegen. Das ist schon ein gravierender Unterschied zu früher.“
Fünf statt vier
Früher hätten sich die Abiturienten in Leistungskursen ihren Neigungen entsprechend spezialisieren können, heute bewegten sich alle auf einem Niveau, so Arnold. Dazu gehöre auch, dass es jetzt nicht mehr vier, sondern fünf Prüfungsfächer gebe. Außerdem würden die schriftlichen und mündlichen Ergebnisse im Verhältnis 1:1 bewertet. Dass dieses nicht mehr wie früher 2:1 beträgt, ist für Dr. Thomas Wolf ein gewichtiger Faktor: Der Direktor des Strigel-Gymnasiums hat festgestellt, dass die Abiturnoten-Durchschnitte im G 8 deshalb besser geworden sind.
Für Thomas Wolf und seinen Kollegen aus dem Buxheimer Marianum liegt die Erklärung hierfür auf der Hand: „Vom neuen Bewertungssystem profitieren eher die ohnehin guten Schüler“, erläutert Michael Heinrich. Jeder vierte Marianums-Abiturient habe heuer eine Eins vor dem Komma stehen, freut sich der Buxheimer Schulleiter.
Anlass zur Freude besteht in diesem Zusammenhang auch für den Leiter des Rupert-Ness-Gymnasiums Ottobeuren, Dr. Otto Schmid: Zehn von 62 Abiturienten haben dort einen Notenschnitt von 1,5 oder sogar besser. Und die Zahl derer, die zur Nachprüfung antreten mussten oder durchfielen, liegt weit unter dem Landesdurchschnitt.