Ein himmlischer Schulanfang?
Jedes Jahr im September ist es wieder so weit: Hunderttausende von Schulanfänger halten ihre Schultüte stolz in den Händen. Dieser Brauch ist mittlerweile nicht mehr vom ersten Schultag wegzudenken. Aber woher stammt er eigentlich?
Eine eindeutiges Datum und einen genauen Ort für die Entstehung der Schultüte gibt es nicht. Allerdings gibt schon ein früher Bericht bekannt, dass „1817 ein Schüler in Jena „eine mächtige Tüte Konfekt“ zur Einschulung erhalten habe“ (Lexikon der Rituale, S. 209).
Schon etwas früher um 1810 wurde in Sachsen verkündet, dass „kleinen Menschen der erste Abschied vom Elternhaus mit einer „Zuggodühde“ versüßt wurde“ (ebd., S.209). 1852- knapp 40 Jahre später erschien in Dresden das Bilderbuch „Zuckertütenbuch für alle Kinder, die zum ersten Mal in die Schule gehen“. Empfohlen wurde dieses Buch sogar von der „Allgemeinen deutschen Lehrerzeitung“ (Saure Wochen, Frohe Feste, S.200).
Ein gutes Zeichen jedenfalls auch für unseren Schulbeginn, auch wenn er nicht zum ersten Mal stattfindet. Denn ist es nicht schön, einfach belohnt zu werden, „einfach“ nur zur Schule zu gehen, das Privileg einer guten Ausbildung zu schätzen?
Was in der Tüte steckt, wissen wir ebenso wenig wie auch, was das neue Schuljahr an Erfreulichem oder Herausforderungen bringen wird. Die Schultüte auf dem Bild oben scheint vom Himmel her zu schweben, gleichsam wie wenn uns Gott dazu motivieren will: Auch wenn alles neu ist, alles anders, alles spannend – Mach’s gut! Probier’s! Nur Mut! Ich bin bei Dir!
Der ebenfalls neu beginnende Chef
Schulleiter P. Erhard Staufer SDB
Bild Schultüte: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de