Brecht im Marianum 2012

Lebendige Literatur im Theatersaal des Gymnasiums

 

Gerd Berghofer schreibt für sein Leben gern, aber noch lieber liest er. Aus dem Stegreif heraus kann er Texte von Mühsam, Goethe, Schiller, Ringelnatz, Heine und eben auch Brecht rezitieren. Dass er das gern tut, merkt man seinem Programm an, mit dem er durch ganz Deutschland tourt.

Nach Buxheim folgten jetzt Heidenheim, Erlangen und Ansbach. Ins Marianum kam er als alter Bekannter, denn vor zwei Jahren war er bereits mit seinem Programm „Die verbrannten Dichter“ zu Gast im Theatersaal.


 

Unter dem Titel „Legenden und Delikatessen“ gestaltete er jetzt auf der Schulbühne einen Brecht-Vormittag für die Oberstufe. Gekonnt spannte er dabei einen biographischen Bogen von den Anfängen in Augsburg über das Exil bis hin zur Gründung seines eigenen Ensembles im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin. Er rezitierte beispielsweise aus der „Hauspostille“ „Die Kindsmörderin Marie Farrar“, erzählte eindrücklich „Die Legende vom toten Soldaten“ und beeindruckte mit dem „Kälbermarsch“, der bekannten Parodie auf das Horst-Wessel-Lied.

 

Bertolt Brecht war die Schule übrigens verhasst. So charakterisiert er seine Gymnasialzeit an einem Augsburger Realgymnasium als Zeit des „Eingewecktseins“. Konserviert wurde Brecht bei der engagierten Schulveranstaltung jedenfalls nicht, Berghofer ließ ihn an diesem Vormittag vielmehr für die Oberstufenschüler lebendig werden, er vermittelte literarisches Wissen, das die Schüler sicher nicht nur fürs Abitur brauchen können.

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