Nathan der Weise im LTS
Theaterbesuch der zehnten Klassen und der 11 Q 2 — anschließende Diskussion mit der Theaterpädagogin
Geschrieben 1779 von Gotthold Ephraim Lessing. Und heute noch ein provozierender Text für alle, die sich im Besitz unumstößlicher Wahrheiten wähnen. Lessing hält uns wie seinen Zeitgenossen einen Spiegel vor, wenn er uns mit seinem Gebot der Toleranz konfrontiert. Stand bei dem Dichter der Aufklärung wohl hauptsächlich die Toleranz in Glaubensdingen im Mittelpunkt, so scheint bei uns heute vor allem die Toleranz in kulturellen Unterschieden entscheidend zu sein.
„Türkischstämmige Muslime wecken den Argwohn sogenannter „Herkunftsdeutscher“, arabische Jugendliche und Neonazis machen in Berlin Jagd auf Juden. Ohne Toleranz wird die Welt zum Tollhaus.
So stellt das LTS in seinem Programm die zentrale Botschaft der Stückes heraus. Manches konnte uns die Inszenierung am Donnerstagabend (17.10.) direkt vermitteln, anderes blieb uns am Abend des Theaterbesuchs noch etwas rätselhaft. Da tat der Besuch von Theaterpädagogin Claudia Schilling am darauffolgenden Tag im Deutschunterricht der 11 Q 2 und der 10 a wirklich gut. Durch ihre Ausführungen zum Bühnenbild und zu anderen Abweichungen des Regisseurs von der klassischen Vorlage erhielt unser Theaterbesuch die entsprechende Tiefe und Lessings Stück noch einmal eine neue Aktualität.
(Gabriele Dietrich-Seitz)
Die Fotos zeigen Eindrücke vom Gespräch mit Theaterpädagogin Claudia Schilling am Freitag, 18.10., im Klassenzimmer der 11 Q 2.